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Der innere Blick

Versetzen wir uns, bevor wir auf Ihre Antworten eingehen, zuerst einmal in die Rolle von Frau Schmitz. Was würde Frau Schmitz wohl sagen, wenn wir sie nach den Gründen ihres Verhaltens fragen. Möglicherweise folgendes:

"Der Azubi stellt sich aber wirklich doof an!"
"Mein Arbeitsanfall ist so groß, da kann man nicht mal so eben Nachhilfelehrer spielen."
(Im Schema sind dieses beides stabile Umweltfaktoren, die Frau Schmitz kurzfristig nicht ändern kann!)


"Bin schlecht drauf; gerade eben hat mein Mann angerufen. Ein Kollege von ihm ist erkrankt; unser gemeinsamer Urlaub muss ausfallen." (Umweltfaktor: kurzfristig variabel)

 


Bei der Frage, warum wir selbst als Betroffene ein solches "Fehlverhalten" eher auf Umweltfaktoren zurückführen, kommen zwei Aspekte in Betracht:

  • Uns gelingt es so, unser positives Selbstbild zu schützen. Die Psychologen sprechen hier auch von einem "self-serving-bias": ("Selbstschutzverzerrung"). So schaffen wir es, unsere Selbstillusion zu stärken.
  • Der Handelnde weiß besser über die situativen Rahmenbedingungen Bescheid, die hinter seinem Verhalten stehen: Wie sollen Sie als Vorgesetzte/r von dem Telefonat wissen, dass Frau Schmitz kurz zuvor mit ihrem Mann geführt hat? "Der lang ersehnte Urlaub muss leider ausfallen - Urlaubssperre."
    oder:
    Woher sollen Sie als Vorgesetzte/r wissen, dass Frau Schmitz es bereits zuvor drei Mal freundlich dem Auszubildenden erklärt hat?

Denkanstoß