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Grund: Unfaire Beurteilungskriterien

Die Beurteilungskriterien - gleiche Chancen für Männer und Frauen?

In den einzelnen Beurteilungskriterien wird festgelegt, worin sich die Leistung des Mitarbeiters zeigt. Zugleich wird in den Definitionen für die Spitzennoten auch der ideale Mitarbeiter/die ideale Mitarbeiterin skizziert.

Welches Führungsleitbild "versteckt" sich hinter den Kriterien, mit denen die Führungsleistungen beurteilt werden? Eher das männliche Verständnis: Führen ist "Durchsetzen eigener Vorstellungen" oder ein eher weibliches Verständnis von "Führen ist Dienstleistung an den Mitarbeitern"?

Wenn in einer Beurteilungsrichtlinie die optimale Führungskompetenz als "strahlt eine natürliche Autorität aus" gekennzeichnet wird, so ist dieses keineswegs geschlechtsneutral. In der allgemeinen Einschätzung wird eher Männern eine natürliche Autorität zugeschrieben.

Ein weiteres Beispiel: In der Beurteilungsrichtlinie einer großen Bundesbehörde wurde die beste Note bei dem Kriterium "Engagement" wie folgt gekennzeichnet: "Setzt sich vorbehaltlos und mit aller Energie für ... Ziele ein und ... nimmt hierfür, falls erforderlich, ohne Bedenken (nicht mal ein schlechtes Gewissen ist damit erlaubt) auch große persönliche Opfer in Kauf."

Diese Beschreibung diskriminiert Personen, die Familienpflichten haben und sie ernst nehmen. Solange die Familienarbeit einseitig verteilt ist, werden von vielen Frauen hier größere Opfer verlangt.