Je kürzer die Personen auf dem Arbeitsplatz sind und je jünger sie sind, umso strenger werden sie beurteilt. Typische Aussagen des Beurteilenden:
"Bei der ersten Beurteilung können Sie noch gar nicht so gut sein. Ihnen muss einfach noch die Erfahrung fehlen. Daher habe ich bei der Erstbeurteilung auch noch nie eine (sehr) gute Note vergeben."
"Sie müssen ja noch eine Chance haben, sich beurteilungsmäßig zu verbessern."
Sicherlich: Erfahrungen sind ein wesentlicher Faktor, der die persönliche Leistungsfähigkeit bestimmt. Dennoch: Eine derartige pauschale Abwertung der Leistungen von "Nachwuchskräften" verstößt gegen das Prinzip der fairen Beurteilung des Einzelnen.
Die strengere Beurteilung der jüngeren Mitarbeiter trägt mit dazu bei, dass das Senioritätsprinzip ("Alter geht vor Leistung" - oder "jeder ist einmal an der Reihe") bei Beförderungen eingehalten wird.