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Der Selbstbezug

In jede Personeneinschätzung gehen auch eigene Maßstäbe ein. Im Alltag nehmen wir immer wieder uns selbst als Maßstab, wenn andere Personen einschätzen:

Dick ist derjenige Mensch, der dicker ist als ich.

Wer weniger Haare hat als ich, hat eine Glatze.

Denkanstoß

 

Ein Vorgesetzter, der sich selbst sehr um ein genaues Arbeiten ohne Flüchtigkeitsfehler bemüht, neigt dazu, auch an die Kollegen hier einen engen Maßstab anzulegen. Anderes Beispiel: Die eigene Einschätzung "Ich bin fleißig" kann schnell zu der Einstellung führen: "Fleißiger als ich kann keiner sein" (d.h. die beste Bewertungsstufe steht nur mir zu).

Insofern steckt in jeder Fremdbeurteilung auch eine Selbstbeurteilung oder wie Sprenger (vgl. 1995) schreibt: "Jede Beurteilung ist Selbstbiographie."