Viele Situationen werden durch Verhaltenserwartungen gesteuert; diese Erwartungen, die wir an andere richten, sind abhängig von der Kultur, aber auch von dem Alter oder dem Geschlecht des Gegenüber. Allgemein gilt: Verhält sich der andere erwartungskonform, so wird dieses positiv honoriert. Nicht verhaltenskonformes Verhalten verunsichert uns, es wirkt schnell als arrogant oder inkompetent aufgefasst. (vgl. Baitsch o. J. )
Deutlich wird die Kraft der Verhaltenserwartungen, wenn wir uns diese Beurteilung einer Referendarin anschauen. Diese Beurteilung stammt aus dem Jahre 1923. Sicherlich, heute würde keiner mehr eine derartige Beurteilung verfassen; das heißt aber nicht, dass Geschlechtsstereotypen nicht immer noch unsere Erwartungen an das Arbeitsverhalten prägen.
veröffentlicht von der Stadt Hamburg