Der Amerikaner Edward Thorndike untersuchte im ersten Weltkrieg, wie Offiziere ihre Soldaten beurteilen. Er ließ die Vorgesetzten ihre Soldaten unter sehr unterschiedliche Kriterien bewerten, wie Intelligenz, Charakter, Aussehen, zielgenaues Schiessen. Musikalität usw. Die Ergebnisse waren überraschend. Während einige "Supersoldaten" in fast allen Bereichen hervorragende Noten erhielten, waren andere in fast allen Bereichen unterdurchschnittlich. Anscheinend waren die Offiziere der Ansicht, dass Soldaten mit guter Körperhaltung auch in der Lage waren, zielgenau zu schießen und sogar Mundharmonika zu spielen. Thorndike nennt diesen Effekt, bei dem uns ein hervorstechendes Merkmal scheinbar so blendet, dass wir den Menschen nicht mehr differenziert, mit seinen Stärken und Schwächen wahrnehmen können, den "Halo-Effekt" (vgl. Rosenzweig 2008, S. 72). "Halo" stammt aus dem Englischen und bedeutet soviel wie der "Hof" des Mondes. Ein solcher Überstrahlungseffekt wird in der religiösen Kunst sehr deutlich. Der "Heiligenschein" läßt Maria als schön, tugendhaft, fürsorgend und ... erscheinen (http://en.wikipedia.org/wiki/Halo_effect). |
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