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Blendende Schönheit

Auch die Schönheit eines Menschen blendet bei der Leistungswahrnehmung. Die Leistungen schöner Menschen werden wohlwollender bewertet. Selbst vor Gericht werden die „Leistungen“ schöner Straftäter milder beurteilt, wie viele empirische Untersuchungen zeigen.

Intensiv hat sich der Ulrich Rosar, Prof. an der Universität Düsseldorf, mit der Wirkung von Schönheit auf die Leistungswahrnehmung auseinandergesetzt. Er konnte nachweisen

  • dass schöne Schüler/innen die bessere Noten in der Schule erhalten, (link)
  • dass hässliche Bundesligafußballer tendenziell besser sein müssen, damit der Trainer sie aufstellt,
  • dass die Vorlesungen von gut aussehenden Hochschullehrern besser bewertet werden als die von eher hässlichen Kollegen; der Unterschied macht ca. 0,6 Notenpunkte aus. (link)
  • dass sich auch bei Bundestags- und Landtagswahlen die attraktiven Kandidaten verstärkt durchsetzen. (link)

Warum werden schöne Menschen besser bewertet? In der Wissenschaft lassen sich unterschiedliche Begründungen dafür finden:

1. Schöne Menschen ziehen die Aufmerksamkeit der Mitmenschen an. Man schaut ihnen besonders gerne – auch bei der Arbeit – zu und sucht ihren Kontakt. „Kontakt schafft Sympathie“.

2. Schönheit aktiviert Stereotypen (Vorurteile) in uns. Dank des "Attractiveness Glamour Stereotype" gelten schöne Menschen beispielsweise als intelligenter, fleißiger, leistungsfähiger, zielstrebiger, durchsetzungsfähiger und kreativer; aber auch als sympathischer, ehrlicher, zuverlässiger, einfühlsamer, freundlicher und sozial verträglicher.

3.Schöne Menschen haben es leichter, weil andere Personen schönen Menschen mehr Vertrauen und Respekt entgegen bringen. Schöne haben es leichter, weil andere es ihnen leichter machen.

Auch in unserer Alltagssprache finden wir häufig die Gleichung

schön = gut

Wenn eine Person erfolgreich war, liegt das Lob "Das hast du schön gemacht" nahe; klappt etwas nicht, ist es "hässlich" gelaufen.

 

Denkanstoß -touch!-