Eine Befragung von 700 männlichen und weiblichen Führungskräften und Mitarbeitern deutscher und schweizer Unternehmen erbrachte folgendes Ergebnis:
Die Mehrzahl der befragten weiblichen Führungskräfte fühlten sich gleichermaßen anerkannt wie die männlichen Kollegen.
Aber dafür müssen sie nach eigener Einschätzung häufiger ihr fachliches Können unter Beweis stellen und zusätzliche Anforderungen erfüllen. Sie müssten etwas diplomatischer sein, ausgeprägtere soziale Fähigkeiten aufweisen und über ein besonders gutes äußeres Erscheinungsbild verfügen (vgl.: Wunderer, R. /Dick, P. 1997).
In älteren Beurteilungssystemen wurden die Leistungen nicht in vorab festgelegten einzelnen Leistungsaspekten mit Noten bewertet. Die Leistungen wurden in frei formulierten Aufsätzen - ähnlich wie in Arbeitszeugnissen - beschrieben und nur mit einer Abschlussnote bewertet. In diesen Beurteilungen wird besonders deutlich, welche Leistungseigenschaften der Beurteiler bei Männern oder Frauen jeweils erwähnenswert findet und welche nicht.
Schreyögg hat derartige Beurteilungen von Lehrerinnen und Lehrern ausgewertet und festgestellt, dass in die jeweiligen Beschreibungen sehr stark Rollenklischees einfließen:
Lehrer wurden dabei als durchsetzungsfähig, strukturiert und kreativ beschrieben,
Lehrerinnen als fleißig, freundlich und engagiert.
(vgl.: Schreyögg)
Denkanstoß